Haben Krankenkassen einer Operation zu einer Geschlechtsumwandlung zugestimmt, so müssen sie auch die Kosten tragen, die durch eine mögliche Korrektur-OP entstehen.
Sozialgericht Wiesbaden, Urteil vom 14.12.2011
Ein einfacher Befunderhebungsfehler kann zu einer Umkehr der Beweislast für die Kausalität eines Behandlungsfehlers und des eingetretenen Gesundheitsschadens führen.
Bundesgerichtshof, Urteil vom 13.09.2011
Schwerste Beeinträchtigungen der körperlichen und seelischen Gesundheit verlangen angesichts des hohen Wertes der Persönlichkeit und Würde des Menschen eine herausragende Entschädigung.
Oberlandesgericht Naumburg, Urteil vom 10.12.2010
Nach den Grundsätzen der horizontalen Arbeitsteilung darf sich ein Arzt darauf verlassen, dass ein Arzt eines fremden Fachgebietes seine Aufgaben mit der gebotenen Sorgfalt erfüllt.
Oberlandesgericht Köln, Urteil vom 08.03.2010
Stehen mehrere gleichwertige Behandlungsmethoden zu Verfügung, die jeweils unterschiedliche Erfolgschancen, Risiken oder Belastungen beinhalten, so erfordert es das Selbstbestimmungsrecht des Patienten, dass er über die anderen altenativen Behandlungsmethoden aufgeklärt wird.
Bundesgerichtshof, Urteil vom 19.07.2011
Ein Arzt verletzt die ihm obliegenden Überwachungspflichten und macht sich schadensersatzpflichtig, wenn er einen Patienten nach der Gabe eines sedierenden Medikaments nicht ausreichend überwacht und es deshalb zu einem Sturz des Patienten kommt.
Oberlandesgericht Oldenburg, Urteil vom 23.09.2010
Entscheidet ein Belegarzt, dass ein bestimmtes Krankenhaus für die Aufnahme einer Schwangeren geeignet ist und die erforderlichen Behandlungsmaßnahmen in dem betreffenden Krankenhaus durchgeführt werden können, so haftet das Krankenhaus nicht, wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind.
Oberlandesgericht Oldenburg, Urteil vom 08.11.2010
Eine zahnärztliche Behandlung erfordert vor einem Eingriff auch die Aufklärung über seltene Risiken, wenn es sich um typische Risiken des Eingriffs handelt, die die Lebensführung schwer belasten können.
Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 30.05.2011
Macht ein Patient den behandelnden Arzt darauf aufmerksam, dass sich in dem zu untersuchenden Bereich ein Herzrhythmusregulator (Herzschrittmacher) befindet, ist es grob behandlungsfehlerhaft, wenn der Herzrhythmusregulator durch eine MRT (Magnetresonanztomographie) funktionslos wird.
Oberlandesgericht Koblenz, Urteil vom 10.03.2011
Eine unzureichende Aufklärung über das Risiko eines Misserfolgs einer Operation und die Gefahr einer Verschlimmerung von Beschwerden, stellt ein aufklärungspflichtiges Risiko dar, das zu Schmerzensgeld- und Schadensersatzansprüchen führen kann, wenn über dieses Risiko im Vorfeld einer Operation nicht aufgeklärt wird.
Oberlandesgericht Naumburg, Urteil vom 09.11.2010